Hormone für die Frau
Hormone, ein oft verwendeter Begriff, aber was steckt dahinter?
Es gibt einige Organe im Körper, die Hormone produzieren, z.B. das Gehirn, die Schilddrüse, die Eierstöcke, die Nebenniere und die Bauchspeicheldrüse.
Wenn ich hier über Hormone spreche, rede ich in erster Linie über die Sexualhormone und ihre “übergeordneten Hormone” im Gehirn.
Hormonfrei sind wir in erster Linie in unserer Kindheit. Wir sind frei, unbeschwert und glücklich. Und dann kommt sie…für alle Eltern unerwartet und oft ziemlich anstrengend… die Pubertät. Hier sehen wir, was Sexualhormone mit unseren doch eigentlich oft so lieblichen unschuldigen Kindern anstellen. Plötzlich…aus “heiterem Himmel” verändern sie sich. Sie werden launisch, aufmüpfig, zickig. Sie riechen anders. Sie wollen im Bad allein sein. Sie erzählen nicht mehr alles, finden das andere Geschlecht plötzlich interessant oder auch total doof. Ich könnte hier weiter fortfahren, aber, wenn Sie Eltern sind, wissen Sie sofort, was ich meine.
Ich kann Sie beruhigen… es geht vorbei, aber Sie brauchen ein paar Jährchen Geduld. Unsere Kinder müssen erst einmal mit der veränderten hormonellen Situation zurechtkommen. Und das werden sie,aber es dauert halt ein wenig.
O.k. die Pubertät ist gemeistert und die Frau hat es geschafft? Oh nein! Da ist ja die monatliche Regelblutung (im Idealfall). Und das bedeutet ein Auf und Ab der Hormone und damit verbunden Stimmungsänderungen und körperliche Symptome der verschiedensten Art. Das ist nicht immer schön, aber wichtig für unseren Körper und… für eine gewollte Schwangerschaft. Und da wartet die nächste Überraschung auf uns… schon wieder Hormonveränderungen. Nicht umsonst nennt man das erste Schwangerschaftsdrittel die Umstellungsphase (Brustspannung, erhöhte Miktionsfrequenz, Übelkeit, Müdigkeit, u.a.). Auch in der Stillphase geht es dann richtig zur Sache…die nächste Hormonumstellung. Im Fernsehen sehen wir immer glückliche Schwangere, die stolz ihren Bauch zeigen oder Mütter, die ihr Baby glücklich im Arm halten. Wer spricht da schon über Schwangerschaftsbeschwerden oder Wochenbettdepression? Aber es gibt sie und nicht selten.
Aber abgesehen von den hormonellen Veränderungen in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es auch Erkrankungen der jüngeren Frau z.B. das sogenannte PCOS (Polycystisches Ovarialsyndrom) oder die Endometriose … um mal nur zwei der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen im jüngeren Alter zu nennen.
Irgendwann ist dieses Kapitel dann vorbei und sie können sich ein wenig entspannen… wäre da nicht die unaufhörlich näher rückende Menopause. Ach… das ist noch lange hin, denken Sie sicher. Wissen Sie, dass der Zenit der Frau bereits Mitte 30 ist? Dann geht es schon wieder “abwärts” mit den Hormonen. Sie fühlen sich noch fit und motiviert, haben berufliche Erfolge, wissen, was sie vom Leben wollen. Viele Frauen werden jetzt sogar das erste Mal schwanger oder bekommen ihr zweites Kind. Die ersten spürbaren Veränderungen merken die meisten Frauen jenseits der 40. Irgendetwas ist „anders“.
Und irgendwann Richtung 50 geht es dann los…die Regel kommt unregelmäßig , sie kann auch nochmal stärker werden. Wir merken, dass unsere Leistungsfähigkeit nachlässt, wir haben Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und vieles mehr. Bis dann die Regel ganz aufhört… geschafft! Mitnichten! Durch den anhaltenden Hormonmangel kann es zu vielen Erscheinungen im gesamten Körper kommen. Hier nur ein Paar Stichpunkte:
Osteoporose und damit verbunden spontane Knochenbrüche (z.B. Schenkelhalsbruch, Fraktur der Wirbelkörper u.a.), Herzrasen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Nachlassen des Gedächtnisses bis zur Demenz, trockene Schleimhäute (Scheide, Harnblase, Augen u.a.), Veränderung des Stoffwechsels (Insulinresistenz), Nachlassen der Libido, Nachlassen des Immunsystems, Erschlaffung des Bindegewebes (z.B. des Beckenbodens bis hin zur Harninkontinenz) …
Wir können mit der Behandlung mit bioidentischen Hormonen nicht alle Probleme lösen, aber wir können dafür sorgen, dass es uns besser geht und einige gesundheitliche Risiken deutlich reduzieren und das ohne den Einsatz synthetischer Hormone mit ihren bekannten Risiken.
Und es gibt noch einen entscheidenden Vorteil gegenüber synthetischen Hormonen- die sehr individuelle Dosierung. Die Ärztin oder der Arzt kann die Menge der einzelnen Hormondosen so festsetzen, wie es die Frau braucht und kann dies sogar über intervallartige Laboruntersuchungen überprüfen. Es gibt also nicht nur das subjektive Empfinden der Frau, sondern auch eine objektive Bestätigung über die entsprechenden Hormonwerte im Blut.
Ich selbst nehme bioidentische Hormone seit einigen Jahren und ich möchte sie nicht mehr missen.
Frauenärztin Dipl.Med.Catrin Bünger
Gynäkologische Praxis
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